Noch istâs grau und kalt â und trotzdem juckt der GrĂŒne Daumen schon wieder ganz gewaltig. Da Peperoni ausgesprochene Langsamstarter sind und rund zehn Wochen benötigen, bevor sie nach den letzten Frösten ausgepflanzt werden können, sĂ€en wir sie schon Mitte bis Ende Februar aus.
Um zu keimen, muss die Aussaatschale mit den Peperonisamen am wĂ€rmsten Ort im Haus stehen. Optimal sind 25-28 Grad. Meist keimen sie, Ă€hnlich wie die Tomaten, nach ungefĂ€hr einer Woche. WĂ€hrend die Tomatenkeimlinge dann jedoch zĂŒgig weiterwachsen â und deshalb auch erst rund einen Monat spĂ€ter ausgesĂ€t werden â sind die Peperoni deutlich gemĂŒtlicher unterwegs und ungeduldige Geister werden auf die Probe gestellt.
Eine ausfĂŒhrliche Anleitung zur Anzucht von Peperonisetzlingen haben wir dir hier zusammengestellt.
VielfÀltigste Peperoni & Chili
Der Vorteil, wenn du die zehn Wochen in die Setzlingsanzucht investierst und die Setzlinge nicht einfach kaufst, ist, dass du eine viel grössere Auswahl an Sorten zur VerfĂŒgung hast. So kannst du zum Beispiel ĂŒber unseren Sortenfinder Saatgut von 28 raren Peperoni- und Chilisorten bestellen! Ein paar Sorten findest du â als Saatgut oder Setzlinge â auch bei Jumbo.
Aber welches sind denn nun die besten? Ich persönlich bin ein grosser Fan der Chili-Sorte âLemon Dropâ. Sie wĂ€chst gut im Freiland, macht viele FrĂŒchte, ist aber erst relativ spĂ€t reif. Die gelben, rund 6 cm langen, schmalen und spitzigen FrĂŒchte haben eine gute SchĂ€rfe, die von einem leichten Zitronenaroma begleitet wird. Ebenfalls gut im Freiland gedeiht die Peperonisorte âMazedonienâ. Auch sie reift eher spĂ€t. Sie Ă€hnelt von der Form her ein wenig der âCorno di Bueâ, ist also spitzzulaufend, aber deutlich grösser als die âLemon dropâ und ohne SchĂ€rfe. Bis zu 20 cm lange, schlanke, scharfe Schoten macht die Sorte âElefantenrĂŒssel gelbâ. Auch sie wĂ€chst problemlos im Freiland und ist ertragreich.
Peperoni selber vermehren
Zwar können Peperoni und Chili â gleich wie die Tomaten, ihre Verwandten aus der Nachtschattenfamilie â sich selber befruchten. Stehen aber andere Peperoni- oder Chili-Pflanzen in der NĂ€he, tendieren sie viel eher dazu, mit diesen zu verkreuzen. Aus evolutiver Sicht macht das durchaus Sinn, da die Gene so neu gemischt werden, und die nĂ€chste Pflanzengeneration dadurch tendenziell vitaler wird. Wollen wir jedoch von einer Sorte sortenreines Saatgut ernten, bedeutet das einen Zusatzaufwand. Gerade wenn auch scharfe Chilis in der NĂ€he wachsen, kann es durchaus vorkommen, dass die Nachkommen einer selber vermehrte GemĂŒsepaprika plötzlich scharf sind. Denn Chili und Peperoni gehören zur gleichen Art und können entsprechend einfach miteinander verkreuzen.
Du kannst Verkreuzungen jedoch verhindern, indem du entweder um eine BlĂŒte, noch bevor sich diese öffnet, ein Gaze-TĂŒtchen wickelst (z.B. einen Teebeutel), oder indem du gleich die ganze Pflanze mit einem Insektenschutznetz umhĂŒllst. So kannst du sicherstellen, dass kein Insekt fremden Pollen auf deine BlĂŒten bringt. Sobald die BlĂŒte abgefallen ist und sich kleine FrĂŒchte bilden, kannst du den Schutz wieder entfernen. Wichtig ist nun, dass du die entsprechenden FrĂŒchte oder Pflanzen kennzeichnest, damit du zur Erntezeit noch weisst, von welchen FrĂŒchten du sicher sortenreines Saatgut ernten kannst.
Tipp
Peperoni sollten am wĂ€rmsten Ort im Garten stehen. Falls sie sehr windstill stehen, z.B. im Treibhaus oder in einer windstillen Ecke, lohnt es sich, sie einmal tĂ€glich zu berĂŒhren und ein wenig zu schĂŒtteln. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Pollen innerhalb der BlĂŒte auf die Narbe fĂ€llt und eine Befruchtung stattfindet. Das Gleiche gilt auch fĂŒr Tomaten.