Die typischen Winter-WurzelgemĂŒse wie Pastinaken und Schwarzwurzeln wurden bereits im MĂ€rz und April gesĂ€t. Sie belegen das Beet das ganze Jahr ĂŒber. Ebenfalls eine lange Entwicklungszeit hat der Rosenkohl. Auch er wurde bereits gesĂ€t, und kann im Juni gepflanzt werden â z.B. auf dem Beet, in dem die frĂŒhen Erbsen zu diesem Zeitpunkt abgeerntet sind. So kann er noch vor dem Winter schöne Röschen bilden, die wir dann den ganzen Winter ĂŒber nach und nach ernten können. FĂŒr Palm- und Federkohl ist Anfang Juni höchste Zeit zum SĂ€en. Alternativ können in gut sortierten GĂ€rtnereien auch schon bald die entsprechenden Setzlinge gekauft werden.
Karotten und Randen fĂŒr den Winter
Im Juni werden Randen und Karotten gesĂ€t, die vor dem Wintereinbruch geerntet und eingelagert werden. Eine solche Lagerkarottensorte ist die âGniffâ, eine aussen violette und innen weisse Sorte aus dem Tessin. Aber Achtung: Karotten haben eine Keimzeit von bis zu drei Wochen und mĂŒssen in dieser Zeit stets feucht gehalten werden. Mit einem Vlies kannst du den Boden ein wenig beschatten und so ein zu rasches Abtrocknen der Erde verhindern. Einige Karottensorten wie z.B. die âKĂŒttiger RĂŒebliâ kannst du den ganzen Winter ĂŒber im Boden lassen und, wenn dieser nicht gefroren ist, laufend ernten. Ausser du hast WĂŒhlmĂ€use im Garten, dann werden diese vermutlich schneller sein mit dem Ernten als du⊠Falls du sie einlagerst: Lagere sie ungewaschen, so sind sie lĂ€nger lagerbar.
Königsdisziplin Wintersalate
Wintersalate sind eine besonders spannende Kultur. Sie liefern auch in der kalten Jahreszeit wertvolle Vitamine und halten den Boden ĂŒber den Winter bedeckt. Dabei unterscheiden wir zwischen den klassischen Wintersalaten, also Salaten, die an frostfreien Wintertagen geerntet werden, und sogenannten Ăberwinterungssalaten. Letztere erreichen vor dem Winter ihr Jugendstadium, ĂŒberwintern als Rosette, schliessen ihre Entwicklung im zeitigen FrĂŒhjahr ab und stillen dann unser Verlangen nach frischem GrĂŒn.
Um möglichst immer frischen Salat zur VerfĂŒgung zu haben, musst du die Aussaatzeitpunkte beachten. Von Anfang August bis Mitte September kannst du alle paar Wochen einen Satz Salate aussĂ€en. Die Salate, die du im FrĂŒhling ernten möchtest, pflanzt du als letzte ungefĂ€hr Mitte Oktober. Gemeinhin halten Salate Frost besser aus, als man denkt. Was ihnen eher den Garaus macht, ist die Feuchtigkeit. Deshalb ist es wichtig, die Salate im GeschĂŒtzten anzubauen. Also beispielsweise unter einem kleinen Folientunnel, in einem Treibbeet, im Hochbeet unter der Haube oder im Treibhaus. RegelmĂ€ssiges LĂŒften ist dabei wichtig, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu verhindern. Von November bis Ende Januar kannst du so â zumindest auf eher lehmigen Böden â aufs Giessen verzichten.
Harte Kerle
Die klassischen Wintersalate sind einerseits NĂŒsslisalat und SalatkrĂ€uter wie Barbarakraut, Winterportulak und GrĂŒn im Schnee, andererseits aber Zichorien wie Endivie, Zuckerhut, Radicchio, ChicorĂ©e etc. Mit ihrem typischen Bitterstoff Inulin sind die Zichorien Ă€usserst gesund. Aber auch die klassischen Gartensalate wie PflĂŒcksalate, Lattich oder sogar Kopfsalate sind im Rosettenstadium bis -10 Grad frostfest. Die Wahl der passenden Sorte ist dabei jedoch entscheidend. Von den ProSpecieRara-Sorten eignen sich beispielsweise âTrĂ©montâ, âBaquieuâ, und âChez-le-Bartâ besonders gut fĂŒr die Aussaat im Herbst und die Ernte im frĂŒhen FrĂŒhling.
Als weiterfĂŒhrende Information zum Thema WintergĂ€rtnern empfehle ich dir das Buch «Handbuch WintergĂ€rtnerei» von Eliot Coleman. Du findest es in unserem Online-Shop.